2022, was verstehst Du unter Tierwohl?

Die Deutschen lieben Fleisch! Das macht sie zum größten Schweinefleisch- und zweitgrößten Rindfleischerzeuger in Europa. Egal ob in der landestypischen Küche oder auf dem Grill, der Deutsche bevorzugt Fleisch und Wurstwaren.

Tierwohl-Beitrag_Full-HD-Hero-min

Kurz vorweg:

In dieses Thema möchte Ich mit einer persönlichen Erinnerung einsteigen. Ich glaube, sie verbildlicht meine, vor allem aber auch MeatApps, Vorstellung von Tierwohl.

Ich bin in einer ländlichen Gegend aufgewachsen und meine Kindheit war von der Landwirtschaft geprägt. Rund um hektargroße Almwiesen mit kleinen Rinderherden. An einem Moment erinnere ich mich besonders gut. Ein sonniger Nachmittag auf dem kleinen gemischten Bauernhof nicht weit von meinem Elternhaus. 15 Pferde, 20 Rinder und 40 Schafe. Die Kühe sind genüsslich am Grasen oder schlafen im Schatten der Obstbäume.  Doch als Toni, der Bauer, die Weide betritt, blickt die Herde auf und setzt sich in Bewegung. Nach ein paar Sekunden galoppierten 20 Kühe auf den Bauern zu. Einen kurzen Moment war ich beunruhigt, doch Toni blieb gelassen. Denn kurz danach standen die Kühe reih um und versuchten ihn abzuschlecken und stupsten ihn mit ihren gigantischen Nasen. Für diesen kleinen Landwirt ist das Wohl seiner Tiere überlebenswichtig. Er handelt stehts nach bestem Wissen und Gewissen, damit es den Tieren so gut wie möglich geht. Ein Kapital, das er hegt und pflegt.  Diese Szene ist für mich der Inbegriff von Tierwohl. Man kann die Tiere vielleicht nicht fragen, aber man kann es auch an ihrem Verhalten erkennen. 

Doch natürlich interessiert uns mehr die aktuelle Lage.

Die Deutschen lieben Fleisch! Das macht sie zum größten Schweinefleisch- und zweitgrößten Rindfleischerzeuger in Europa. Egal ob in der landestypischen Küche oder auf dem Grill, der Deutsche bevorzugt Fleisch und Wurstwaren. Alleine letztes Jahr haben knapp eine Million Deutsche mehrmals die Woche gegrillt. Während man den Schweinebauch auf dem Rost dreht, hört man im Radio, dass wieder irgendwelche Tierschützer eine Demo veranstaltet haben. Doch gedanklich hat man schon abgeschaltet. Man möchte sich den schönen Tag doch nicht von solchen Themen vermiesen lassen.

Die Hunde werden in Designertaschen gesteckt und die Katzen verkleidet. Salonaufenthalte, feinstes Futter und Physiotherapeuten werden unseren Haustieren geboten, doch was ist mit den tausenden Tieren, die täglich ihr Leben dafür geben, um uns zu ernähren? Für die Flasche Wein geben wir schon mal 10-20€ aus, aber für ein Stück Fleisch doch nicht.

Der Grund ist, dass wir uns von den Themen Mast und Schlachtung abgrenzen. 

Das Ergebnis: die Massentierhaltung boomt! 98% unseres verzehrten Fleischs stammt aus Massentierhaltung. In riesigen Hallen leben zu viele Tiere auf zu kleinem Raum ein qualvolles Leben. Makabre Witze lauten „Es ist ja kurz.“ oder „Für die Tiere ist die Schlachtung ja eine Erlösung.“. Die riesigen Schlachthöfe ähneln Fabriken. Ein systematisches Töten von Tieren mit teils automatisierten Maschinen und oftmals zu wenig oder gar keiner Betäubung. Das alles passiert hinter verschlossenen Toren, damit wir es ausblenden können.

Die meisten von uns wollen sich spätestens nach diesen Zeilen lieber einem anderen Thema widmen. Doch ist das nicht falsch von uns? Wieso verschließen wir die Augen und unterstützen ein System, das wir schrecklich finden? Es sind doch nur wir die, die etwas ändern können.

Wir kommen nun zu dem Punkt: Was ist Tierwohl überhaupt?

Allgemein betrachtet ist Tierwohl zu einem Synonym für die Begriffe Tiergerecht und Tierschutz geworden. Zwei unterschiedliche Themen, die aber beide eine wichtige Anforderung haben: artgerechte Tierhaltung. 

Schweine brauchen keine Namen und Rinder keine Wellnessbehandlungen. Sie brauchen nur das Recht, ihre natürlichen Bedürfnisse auszuleben. 

Wirklich artgerecht lebt heutzutage nur noch Wild. Kein Platzmangel und keine Zäune, Futter müssen sie sich selbst suchen und Artgenossen könnten sie aus dem Weg gehen. Freiheit bis zum Tod. Natürlich ist das bei Rind, Schwein und Co nicht so umsetzbar, aber trotzdem könnten wir ihnen mehr bieten.

Eine artgerechte Tierhaltung bei Schweinen heißt, sie haben Platz und Auslauf, je mehr desto besser. Verschiedene Funktionsbereiche erlauben den Tieren sich zu bewegen und zu spielen. Ein Liegebereich zum Schlafen, ein Essbereich und ein eigener separater Toilettenbereich. Zudem wollen sie eine ausreichende Menge Stroh zum Wühlen und Kauen. Wusstet Ihr, dass Schweine Nester bauen? Außerdem sind sie neugierig und intelligent. Als Beschäftigungsmaterial können Strohballen, Hölzer oder auch Hundespielzeug dienen. 

Im Vergleich dazu hält die Massentierhaltung meist nur die gesetzlichen Vorgaben ein, z. Bsp.: „Ein Schwein mit über 110kg braucht einen Quadratmeter Platz, unter diesem Gewicht reichen 0,75 Quadratmeter.“

Die Geflügelhaltung ist auch nicht viel besser. Auf einen Quadratmeter dürfen hier 39 kg Lebendgewicht kommen, das entspricht 16-26 Hühnern. Für Rinder sieht die Sache noch viel schlechter aus. Gesetzlich vorgegeben sind lediglich drei Dinge:

  • Anbindehaltung ist erlaubt
  • Betäubungslose Enthornung ist bis zu einem Alter von 6 Wochen erlaubt  
  • Die Tiere dürfen 8 Stunden transportiert werden. Stellt man ihnen allerdings Futter und Wasser zur Verfügung, kann diese Tortour auf bis zu 29 Stunden verlängert werden. Nach 14 Stunden muss dabei eine Stunde Pause gemacht werden.

Das ist einfach falsch und wir wissen wie es anders geht!

Zur Aufheiterung ein kleiner Stimmungsmacher. Sehen diese Tiere nicht glücklich aus?

Die einzige Möglichkeit für moralischen und ethisch korrekten Fleischkonsum ist die Wertschätzung und der Respekt gegenüber dieser Lebewesen. Bitte macht Euch bewusst, was ihr konsumiert und hinterfragt die Herkunft des Fleischs. Besucht mal Euren Metzger aus der Umgebung und gebt 1-2€ mehr aus. Abgesehen davon, dass ihr das Leben der Tiere besser macht, unterstützt ihr damit auch ein aussterbendes Handwerk und wir versprechen Euch, es schmeckt auch viel besser!

Kennt Ihr keinen guten Metzger, sucht was Besonderes oder habt einfach keine Zeit? Dann kauft bei www.meatapp.de. Ausgewählte und persönlich geprüfte Metzger aus ganz Deutschland und DHL Express bringt Dir die Ware sicher gekühlt in 24h Stunden nach Hause. Bei jedem Metzger oder seinem Produkt findest Du eine Information über die Herkunft des Fleischs. Ein Beispiel ist der Hof von Marion und Frank Walter.

Aufgrund des Schutzes deiner Privatsphäre in den Cookie Einstellungen, wird dir dieses Video nicht angezeigt. Möchtest du es trotzdem sehen, kannst du hier statistics, marketing deine Cookie Einstellungen anpassen.

Eure Stephi

Ps.: Falls euch dieser Beitrag gefallen hat, lest gerne unseren vorherigen Beitrag zum Thema “From Nose to Tail”

0
    Dein Warenkorb
    Leerer WarenkorbZu den Metzgern
      Versandkosten berechnen
      Gutschein anwenden